WCAG 2.1, 2.5.4, A

Ausführen durch Bewegung

  • WCAG: 2.1
  • Stufe: A
  • Thema: Mobile Bedienbarkeit

Funktionalität, die durch Gerätebewegung (etwa Schütteln des Geräts) ausgelöst wird, muss ebenfalls über eine alternative, einfach bedienbare Eingabe ausgeführt werden können. Ausserdem muss eine solche Funktionalität deaktiviert werden können. Dies ermöglicht es motorisch eingeschränkten Menschen, jene Funktionalitäten bei Bedarf auch zu nutzen.

Verstehen

Motorisch stark eingeschränkte Menschen, können ihr Gerät nicht beliebig (oder gar nicht) bewegen, z.B. weil ihr Smartphone an einem Rollstuhl befestigt ist (physisch in einer Halterung verankert). Es darf also nicht vorausgesetzt werden, dass alle Geräte bewegt werden können.

Zudem muss sicher gestellt sein, dass solche Funktionalitäten nicht aus Versehen ausgelöst werden, z.B. durch eine Schüttelbewegung aufgrund von Muskelzittern (Tremor). Sie müssen deshalb deaktivierbar sein.

Ausnahme: Bewegungseingaben, die für die Funktion wesentlich sind und notwendigerweise auf Gerätesteuerung basieren, z.B. wenn ein Bewegungssensor die Schritte einer Person aufzeichnet oder wenn die Bewegung Teil einer zugänglichkeitsunterstützten Hilfsmitteleingabe ist.

Verantwortlichkeiten

  • Das Entwicklungsteam stellt sicher, dass Alternativen bestehen für Funktionen, die über Geräte
  • oder Benutzerbewegung ausgelöst werden können. Ausserdem müssen solche Funktionalitäten deaktiviert werden können.

WCAG-Text

Funktionen, die durch Gerätebewegung oder Benutzerbewegung bedient werden können, können auch durch Komponenten der Benutzerschnittstelle bedient werden, und das Reagieren auf die Bewegung kann deaktiviert werden, um ein versehentliches Ausführen zu verhindern, ausser in bestimmten Fällen:

- Unterstützte Schnittstelle: Die Bewegung wird verwendet, um die Funktionalität über eine barrierefreie Schnittstelle zu bedienen;

- Essenziell: Die Bewegung ist essenziell für die Funktion und würde die Aktivität ungültig machen.